Dienstag, 25. November 2008

SPD-Weihnachtsgeschichte

25. November 2008
Als Ex-Minister die SPD noch schätzten

Und es begab sich zu einer Zeit, als die SPD zumindest noch von den eigenen Ex-Ministern geschätzt wurde, also vor langer Zeit, da plante eine Spitzenkandidatin, die inzwischen von der SPD auch nicht mehr geschätzt wird, eine Wende in der Energiepolitik, mit der sich ein Parteifreund, der bekanntermaßen schlimmer ist als jeder Feind, nicht anfreunden konnte, weil er seit geraumer Zeit mit genau dieser Energiepolitik Geld verdiente. Also sagte er: Wählet diese Kandidatin nicht!

Beinahe jedoch wäre sie gewählt worden und dafür, dass es nicht ganz geklappt hatte, wurde jener Ex-Minister zur Rechenschaft gezogen. Sie riefen: Werft ihn aus der SPD! Das aber scheiterte an der Erkenntnis, dass die SPD es sich gar nicht mehr leisten konnte, jemanden aus der Partei zu werfen, denn: Wehe, der Mitgliederschwund war auch so schon groß genug. Also wollten sie diesen Ex-Minister behalten und schimpften ihn nur ein wenig aus und gaben ihm den Rat: Wenn du als SPD-Mitglied die SPD nicht mehr wählen kannst, dann schweige darüber!

Reden mag zwar Silber sein und Schweigen Gold, aber Geld, Geld verdienen kann auch ein Ex-Minister nicht, wenn er Vorträge halten würde, ohne ein Wort zu sagen. Es musste also etwas geschehen, und es geschah dies: Der Ex-Minister verzichtete, worauf er angeblich nicht verzichten wollte, auf die Mitgliedschaft in der SPD nämlich. Damit war jedem die Sache klar: An der Nase herumführen kann man sogar solche, die gar keine Nase mehr haben. Trotzdem tuscheln sich andere immer noch zu: Auch bei der nächsten Bundestagswahl will die SPD wieder antreten. Ob der neue Spitzenkandidat jedoch noch geschätzt wird, ist eine Frage, die nicht einmal mehr dieser Spitzenkandidat beantworten kann.

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