Mittwoch, 27. Oktober 2010

Gelbe Weihnachtsgeschichte

27. Oktober 2010
Als die Große Koalition nicht mehr geschätzt wurde

1. Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Votum von der Deutschen Volk ausging, dass die Große Koalition nicht mehr geschätzt wurde.

2. Und diese Schätzung war nicht die allererste und geschah zu der Zeit, da Schröder Berater von Putin war.

3. Und jedermann wählte, dass sich die Union mit der FDP verbrüderle konnte, ein jeder mit seinem Kreuz.

4. Da machte sich Westerwelle aus dem Wahlkreis Bonn auf in die große Stadt an der Spree, in das von der FDP gelobte Land zur Stadt Wowereits, die da heißt Berlin, darum dass er dort nicht Englisch sprechen musste und diese Sprache für ihn auch nicht erlernbar war,

5. auf dass er sich von einem englischen Redakteur nicht schätzen ließe, mit seinem vertrauten Ehemanne, der ward nicht schwanger.

6. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da Westerwelle verreisen sollte.

7. Und die Welt gebar ihren ersten roten Teppich und Westerwelle beschritt ihn mit Ledersohlen und legte die Stirn in Falten, denn er hatte kein Wort verstanden.

Und er verstand sie nicht, bis er seinen ersten Kaffee bekam und hieß sie Fremdlinge.

8. Und es waren noch mehr Minister in deutscher Gegend bei der Merkel mit den Intrigen, die hüteten kein Geheimnis.

9. Und siehe, der Kanzlerin Bengel traten zu ihm und die Unklarheit der Union verfinsterte sich um ihn, und er fürchtete sich sehr.

10. Und der Lindner sagte zu ihm, fürchte dich nicht, siehe, verkündige ich dir auch schlechte Umfragewerte, die der FDP widerfahren werden.

11. Denn dir ist heute die Forschungsgruppe Wahlen geworden, welche ist den Grünen wohlgesonnen.

12. Und das hast du zum Zeichen, du wirst die Umfragen finden im Keller und im ZDF-Politbarometer.

13. Und alsbald war bei Westerwelle nicht mehr die große Menge der Wähler, die da lobten die FDP und sprachen:

Lobet die Fünf-Prozent-Klausel, ihr Starken des deutschen Volkes, dass man nicht mehr höre auf die Stimme und Westerwelles Worte!

Sonntag, 24. Oktober 2010

Schäuble aus Klinik

24. Oktober 2010
Dem  Bundesfinanzminister seine Schätzchen

Montag sitzt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wieder an seinem Schreibtisch. Damit das möglichst viele erfahren, hat der 68-Jährige "Bild am Sonntag" ein Interview gegeben. In dem sagt er: "Wer...fordert, die Union müsse zurück zu konservativen Werten, der hat nicht verstanden, wie Politik funktioniert."  Wie die funktioniere, wisse Angela Merkel. Und noch einer. Bundesverteidigungsminister Guttenberg. Der sei "ein Schatz für die Union".

Damit das nicht noch mehr erfahren, darf dieser Schatz beim CSU-Parteitag Ende der Woche nicht allzu sehr glänzen. Deshalb steht Guttenbergs Name auch nicht auf der Tagesordnung, nur das Thema seiner Rede wird erwähnt. Anschließend spricht Angela Merkel, Horst Seehofer erst am nächsten Tag. Der Stuhl des CSU-Chefs wackelt zwar, aber umfallen soll er noch nicht.

Stabilität sucht Seehofer bei jenen CSU-Mitgliedern, die konservativ sind, aber laut Wolfgang Schäuble in der Union zu den Ewiggestrigen gehören. Ob so Politik funktioniert? Wohl kaum, zumal: Der CSU-Chef hat inzwischen ein Schleudertrauma. Bei der Rente mit 67 ebenso wie bei der Integrationspolitik. Nach Deutschland kommen soll nach seiner Auffassung nur noch, wer qualifiziert ist. Die anderen bilden, deutsche Firmen beuten aus?

Schon steht Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen auf der Renten- und Zuwanderermatte. Rente mit 67 sei vernünftig, alles andere viel zu teuer. Schließlich werden "wir gleichzeitig älter und weniger" ("Bild am Sonntag", 24. Oktober 2010). Und zur Zuwanderung sagt sie, das von der FDP vorgeschlagene Punktesystem reiche nicht aus. Deshalb arbeite ihr Ministerium an einem Job-Monitoring-System. Damit die Ausbeutung nach Seehofer zielgerichtet funktioniert?

Doch erst einmal sind die vorhandenen Fachkräfte dran. Die sollen demnächst 45 Stunden in der Woche arbeiten. Fordert Klaus Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Von Ausbeutung versteht der was. Kein Zweifel.