Samstag, 26. März 2011

Schnappauf

27. März 2011
BDI-Hauptgeschäftsführer ist ein Störfall

Schnapp diese Meldung auf, wenn du Radio oder Fernseher einschaltest: Der BDI-Hauptgeschäftsführer tritt zurück. Weil er ein Störfall ist. Und der Koalition die Kernschmelze droht. Morgen in Baden-Württemberg. Wegen Brüderle. Der das Verhältnis zwischen Regierungspolitik und Wirtschaft radioaktiv verstrahlt. Etwas abbekommen hat davon Mappus. Strahlt der morgen Abend nicht mehr, gehen vielleicht auch für Merkel bald die Lichter aus. Stuttgart2011.

Zeitung über den Kopf und sich in einem Graben ducken ist nicht mehr. Darüber macht sich die "Welt" schon am Vortag der "Schicksalswahl" Sorgen. Wieder einmal. Eine Schicksalswahl. Denk ich an Japan in der Nacht, werden ein paar Atomkraftwerke vorübergehend abgeschaltet. Denn vor der Wahl ist nach der Katastrophe.

Und am Sonntag auch noch dies? Nach der Wahl ist die Katastrophe? Das nächste Erdbeben von Union und FDP. Wie hoch werden die Wellen schlagen? Hoch genug, um diese Koalition wegzuspülen in die Geschichtsbücher? Oder kommt sie auch über diesen Gutten-Berg?

Der Bundesverteidigungsminister ist derweil in Afghanistan. Sind diese Minister immer, wenn es in Deutschland gefährlich wird. Wo eigentlich ist Johannes B. Kerner?

Montag, 14. März 2011

Super-Gau

14. März 2011
Atom-Rolle rückwärts

Bundeskanzlerin Angela Merkel macht die Atom-Rolle rückwärts: Alte Atomkraftwerke sollen abgeschaltet, die im vorigen Jahr beschlossene Laufzeitverlängerung ausgesetzt werden. Nach dem schweren Erdbeben in Japan sitzt der Schock tief. Im Atomkraftwerk Fukushima 1 liegen Brennstäbe völlig frei, droht eine Kernschmelze. Die Folgen kann sich niemand ausmalen. Scheibchenweise Informationen stärken nicht gerade das Vertrauen, es könne noch glimpflicher als erwartet abgehen.

Groß ist darum Merkels Angst vor Wahlschlappen. Diese Regierung will an der Macht bleiben, deswegen muss sie so schnell wie möglich die Begründungen für die Laufzeitverlängerung vergessen machen. Ob´s gelingen wird?

Regierungen setzen oft auf Gedächtnisschwund der Wählerinnen und Wähler - das kann auch der Stoff für einen Thriller sein. Den hat Heinz-Peter Tjaden aus Wilhelmshaven geschrieben. Titel: "Tödliche Wolke - Flucht nach einer Atomkatastrophe". Die erste Auflage ist vergriffen, brachte dem Autor viel Lob ein. Jetzt wird die zweite Auflage bei Lulu als Fortsetzungsgeschichte ins Netz gestellt. Die erste Folge ist bereits drin.

Heinz-Peter Tjaden hat sich eine Regierung ausgedacht, die sich vor dem Super-Gau aus dem Staub macht. Prominente nehmen ein Luxusschiff, der Ministerpräsident und seine Minister einen Flieger. Der Verleger der größten Abendzeitung des Landes startet mediale Ablenkungsmanöver für die Bevölkerung, die noch nicht ahnt, was sie erwartet, auf dem Schiff kommt es zu kuriosen Szenen, die Tjaden mit einem Zwinkern erzählt.

Verraten werden darf noch: Der Thriller endet anders als gedacht. Der Link für Neugierige

http://www.lulu.com/product/ebook/t%c3%b6dliche-wolke---flucht-vor-einer-atomkatastrophe/15128781

Dienstag, 1. März 2011

Seufzerallee

Die Seufzerallee in Hannover.
1. März 2011

O, Angela, der Lenz ist da, die Opposition singt trallalla, der Karl-Theodor ist nicht mehr da...

Kaum ist Mutti in Hannover, ist sie nicht mehr im Bilde. Dort ist dafür ihr Lieblingssohn. Und bekommt die Genehmigung. Er darf die Familie verlassen. Schon bekommt Mutti einen Anruf. "Ich kann nicht mehr", sagt Karl-Theodor.

Nach diesem Anruf verlässt Mutti die CeBIT und begibt sich zur Seufzerallee in Hannover, die so heißt, weil sich hier Soldaten vor vielen Jahrzehnten von ihren Bräuten verabschiedet haben. Hat mir jedenfalls eine ältere Hannoveranerin erzählt.

Dann wirft sie einen Blick auf die AWD-Arena.  So sehen Sieger aus, denkt sie - und zwar nach Jahren mit vielen Niederlagen. Im Wirbelsäulenzentrum lässt sie ihr Kreuz wieder gerade machen. Mutti verlässt das Zentrum und somit die Seufzerallee. Kehrt zur CeBIT  zurück.

"Smart home" lautet in diesem Jahr das Motto dieser Computermesse. Smart ist der Karl-Theodor gewesen. Home ist er nicht mehr.

Guttenhügel

27. Februar 2011
Nach dem Plagiat ist während der Schlacht?

Immer wieder in den Umfragen hat Karl-Theodor zu Guttenberg alle überragt. Die anderen merkelten in seinem Schatten herum. Dann las jemand die Doktorarbeit, die der Bundesverteidigungsminister mit seinem Namen versehen hatte. An der Universität zu Bayreuth. Der Leser hat das nicht bereut.

Dafür aber Guttenberg. Der war nun ein wissenschaftlicher Guttenhügel. Ging in Sack und streute Asche auf sein Haupt, in dem sich dem Vernehmen nach auch ein Gehirn befindet, dass ihn beim (Ab-)Schreiben der Doktor-Arbeit an der Nase herumgeführt hatte. Der freiherrliche Mund formulierte ein paar Entschuldigungen. Und drehte Beruhigungspillen.

Die wurden verkauft von "Bild" und "Bild am Sonntag". 72 Prozent schluckten diese Pillen gern, Nicht-Pillen-Schlucker wurden sogleich zu "Neidhammeln", die Nichtiges zu meckern hätten. Obwohl Hammel gar nicht meckern.

Auch heute noch ist "Bild am Sonntag" besorgt, dass Guttenhügel doch noch zur politischen Schlachtbank geführt werden könnte und stellt die bange Frage in den Seite 4-Raum "Wie steht Guttenberg seine schwerste Schlacht durch?" Als sei Afghanistan nichts dagegen.

Doch jetzt haben auch Wissenschaftler etwas dagegen, dass jemand fremdes Gedankengut als eigenes ausgibt. Das ist kein Kavaliersdelikt, sagen sie. Das ist Betrug. Womit sich die Justiz zu beschäftigen hätte. Doch die will erst mal abwarten, wie das Schlussurteil der Bayreuther Universität lautet.

Inzwischen überragt Guttenhügel in Umfragen nicht einmal mehr die Bundeskanzlerin, der das jedoch völlig egal ist. Schließlich sei Guttenhügel auf legale Weise Minister geworden. Und das sei entscheidend, wenn man zu ihrer Regierung gehören wolle.

Guttenhügel gehört aber wohl bald der Vergangenheit an. Dann soll er sich eine politische Pause gönnen, heißt es jetzt, in ein paar Jahren könne er durchaus als Guttenberg in die Politik zurückkehren.

Denn: So hat sich Klein-KT die Politik schon immer vorgestellt...

1. März 2011, 11.15 Uhr
"An eigenen Ansprüchen gescheitert"

Bei einer Pressekonferenz im Bundesverteidigungsministerium erklärt Guttenberg seinen Rücktritt. Er sei an seinen "eigenen Ansprüchen" gescheitert.