Freitag, 17. Juli 2015

Merkel spricht Flüchtlingsmädchen

Vollstes Vertrauen aus

Eine 14-jährige Palästinenserin, geflohen aus dem Libanon, erzählt bei einem Bürgerdialog in Rostock von ihrem Schicksal, fasst ihre Träume und Hoffnungen in Worte, die Bundeskanzlerin macht diese Träume und Hoffnungen gleich wieder zunichte. Reem bricht in Tränen aus, Merkel geht zu ihr und streichelt ihr über den Kopf: "Das hast du doch prima gemacht." Zur Traurigkeit gebe es also gar keinen Anlass, spricht die Kanzlerin dem Flüchtlingsmädchen ihr vollstes Vertrauen aus, wie vorher so manchem Kabinettsmitglied vor der Abschiebung.

Doch dieses Mal geht Deutschland nicht umgehend wieder zur Tagesordnung über. Reem hat in vier Jahren die deutsche Sprache besser gelernt als alle anderen in der Klasse, sagt ihre Lehrerin, wenn es um den Umgang mit Sprache gehe, sei sie die Beste. Der Bürgermeister von Rostock will sich für die 14-Jährige einsetzen. Reem ist derweil noch fassungslos über das Verhalten der Bundeskanzlerin: "Ein bisschen mehr hatte ich schon erwartet."

Reem, vollstes Vertrauen ist bei dieser Bundeskanzlerin immer ein schlechtes Zeichen. Sie wird sogar schon als Vorbild getwittert. "Wenn ich wieder ein Ei in die Pfanne haue, streichele ich es vorher", schreibt jemand. Das wird Angela Merkel gefallen, dem Vernehmen nach kauft sie die Eier im Supermarkt sogar selbst ein. Dieser Supermarkt heißt "Versagen". Wie wir alle täglich versagen, gestern, heute und morgen. Wir können gar nicht mehr in Worte fassen, was geschieht. Reem, du hast es gekonnt.