Montag, 5. März 2012

Roland Koch

5. März 2012
Klettert aus Betonmischer von Bilfinger Berger

Er ist wieder da. Roland Koch, ehemals Ministerpräsident von Hessen und dann verschluckt von einem Betonmischer des Baukonzerns Bilfinger Berger, wird wieder ausgespuckt für die Zukunftspolitik der im nächsten Jahr abgwählten Merkel-Regierung. Dazu gelernt hat der Mann, heißt es aus gewöhnlich gut informierten Kreisen. Aus "Wir haben zu viele kriminelle junge Ausländer" wird er fünf Jahre später in einem Leitantrag für den CDU-Bundesparteitag in Hannover "Wir haben zu viele kriminelle CDU-Spitzenpolitiker" machen. Koch verspricht "brutast mögliche Aufklärung" und richtet Ende 2012 während seiner Rede über den Leitantrag alle Lautsprecher in Richtung Großburgwedel, wo sich Altbundespräsident Christian Wulff gerade passende Kleidung für seinen Gefängnisaufenthalt leiht.

Aus der Umgebung des ehemaligen Ministerpräsidenten von Hessen verlautet, dass Koch ein Crash-Programm für die letzten beiden ehrlichen CDU-Spitzenpolitiker präsentieren wird, an dem möglicherweise auch die schon bald Altkanzlerin Angela Merkel teilnehmen darf, wenn sie weiterhin im Beisein von "Bild"-Leserreportern in einem Supermarkt einkauft - und an der Kasse den Einkauf bezahlt statt zu sagen: "Würden Sie das bitte aufschreiben. Morgen kommt ein Sponsor von mir vorbei  und erledigt die Sache."

Der zweite ehrliche CDU-Spitzenpolitiker soll bis zum CDU-Parteitag noch gefunden werden. Beste Chancen werden Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble eingeräumt, falls Griechenland bis dahin das kontinentale Festland geräumt haben sollte. Infrage kommt sonst noch Roland Koch selbst, der noch nie ein Parlament belogen hat. Außer einmal. Aber das hatte er schon damals vergessen.

Kritisch zu dem Vorhaben von Roland Koch hat sich bereits Heiner Geißler geäußert. Der Bundesminister a. D. (außerdem Doktor) und CDU-Generalsekretär i. R. (immer Realist) kündigte Talkshow-Auftritte auf allen Fernsehkanälen an, die man bislang von ihm noch gar nicht gekannt hat. Der sonst eher medial zurückhaltende Ex-Spitzenpolitiker wird bei diesen Gelegenheiten einen Folgeband von Ulrich Wickerts "Der Ehrliche ist der Dumme" präsentieren. Co-Autor ist Karl-Theodor zu Guttenberg, der mit diesem Werk seinen Doktortitel nachholt, falls Geißler nicht allzu viel von Wickert abgeschrieben haben sollte.