Freitag, 14. Juli 2017

The same procedure

Auch Martin Schulz wird über die
Katze Merkel stolpern.
Venceremos ist nicht

Die SPD ist in den Umfragen fast wieder dort angekommen, wo sie mit Sigmar Gabriel aufgehört hat. Es riecht erneut nach einem Wahl-Dinner für gut 20 Prozent der Wählerinnen und Wähler, die Hunger auf eine Stimmabgabe verspüren. Und jetzt meinen auch noch 81 Prozent der Deutschen, dass Martin Schulz an der versalzenen Demoskopen-Suppe keine Schuld trägt. Schlimmer kann es für die SPD also nicht mehr kommen.

Wie der Butler James werden die Sozialdemokraten dem 24. September entgegen taumeln und über die verdammte Katze stolpern, die dem Wahlsieg der SPD im Wege liegt, weil sie sich als Kanzlerin genauso oft rührt wie als Wahlkämpferin. Der Merkel geben es die Wählerinnen und Wähler im Schlaf.

Auch "Venceremos" hilft da nicht mehr. Die Niedersachsen-SPD hat es im Netz peinlicherweise schon versucht. Sofort hagelte es Proteste. Dieses politische Kampflied aus Chile, mit dem Salvador Allende 1970 in den Wahlkampf zog, hielt niemand für passend und hätte wohl auch nur so passend gemacht werden können: Die SPD hätte unverzüglich sozialistisch werden müssen, und Martin Schulz müsste Selbstmord begehen, während vor dem Willy-Brandt-Haus Schüsse fallen. Aber woher so schnell einen Pinochet nehmen und nicht importieren? Nicht einmal die USA würden derzeit dafür Geld ausgeben. 

Die Schlange der Kandidaten, die nach einer Wahl "Wer hat uns verbraten, Sozialdemokraten" singen, wird von Martin Schulz verlängert. Lang lebe the same procedure!