Freitag, 16. Juli 2010

Taliban immer professioneller

16. Juli 2010
Verteidigungsminister bricht Flug nach Afghanistan ab

Der Bundesverteidigungsminister ist nicht zu den Bundeswehrsoldaten in Afghanistan geflogen. Er war schon in der Luft, kehrte aber wieder um. Sonst wäre er möglicherweise zwischen die Fronten geraten. Denn in der Unruheprovinz Baghlan liefern sich Bundeswehrsoldaten und Taliban Gefechte.

In Afghanistan werden keine Schulen mehr gebaut, keine Brunnen mehr gebohrt. Bundeswehrsoldaten wehren sich nur noch ihrer Haut. Wieder könnte es heißen "Ruhet in Frieden, Soldaten." So heißt auch ein Buch der beiden "Bild"-Reporter Julian Reichelt und Jan Meyer, die der Politik "skandalöses Versagen" vorwerfen.

Offenbar ist auch das deutsche Volk klüger als seine Regierung. Die Mehrheit ist stets gegen den Afghanistan-Krieg gewesen, der lange nicht Krieg genannt werden durfte. Diese Mehrheit hat diesen Krieg schon immer für sinnlos gehalten. Diese Mehrheit hat noch nie geglaubt, dass am Hindukusch die Freiheit verteidigt wird.

Da aber niemand auf diese Mehrheit hört, da niemand die Bundeswehrsoldaten zurückholt, wird der Bundesverteidigungsminister diese Soldaten besuchen, wenn für sein eigenes Leben keine Gefahr mehr besteht. "Ruhe in Frieden, Herr Minister" soll es nicht auch noch heißen.

Dafür werden wir weiter lesen, hören und sehen müssen, dass einerseits in Afghanistan die Taliban immer "professioneller vorgehen", während in Deutschland die Terrorgefahr wächst. Für "Wehret den Anfängen!" ist es wieder einmal zu spät...

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