Dienstag, 1. Juni 2010

Wulff oder von der Leyen?

1. Juni 2010
Bundespräsidentin aus Burgdorf bei Hannover?

Wer denn nun? Ursula von der Leyen aus Burgdorf bei Hannover oder Christian Wulff, zurzeit in Hannover Ministerpräsident von Niedersachsen? Ein Stuhl ist frei geworden. Wer setzt sich drauf?

Horst Köhler hat gestern die beleidigte Leberwurst gegeben. Die strich er sich beim Frühstück erst auf  das sonst Marmeladenbrötchen, nahm noch einen Kaffee und dann den Telefonhörer zum Zwecke der Mitteilung an die Bundeskanzlerin, dass er fortan nicht mehr Bundespräsident sein werde. Nicht noch einmal wollte er missverstanden werden, sich Kritik gefallen lassen für eine Äußerung, die so falsch gar nicht gewesen ist, aber falsch ankam, weil sie wohl falsch ankommen sollte, da es nur eine Lesart geben darf: Am Hindukusch wird die Freiheit von Deutschland verteidigt.

Christian Wulff hat möglicherweise geahnt, dass Horst Köhler das Weite sucht, wenn Kritik auf ihn niederprasselt. Seit geraumer Zeit hält sich der Niedersachse aus parteipolitischem Gezänk heraus. Wer nach oben will, muss die Niederungen verlassen.

Doch in der Nachfolgediskussion fällt nicht nur sein Name, ins Gespräch gebracht wird auch Ursula von der Leyen. Nein sagen würde sie bestimmt nicht. Schon oft hat sie bewiesen, dass sie die Gunst der Stunde erkennt und weiß, wann sie für sich die Trommel rühren muss und wann nicht. Die Alltagssorgen einer Bundesarbeitsministerin wäre sie los, die Welt müsste man ihr nicht erklären. Die kennt sie.

Was man von Sigmar Gabriel nicht sagen kann. Der träumt in Interviews von einer Kandidatin oder einem Kandidaten abseits aller Parteien und tut so, als müssten CDU, CSU und FDP den gleichen Traum haben. Olaf Lies als neuer niedersächsischer SPD-Vorsitzender gibt derweil den Traumtänzer und schlägt Margot Käßmann als Köhler-Nachfolgerin vor. Die hat zwar bei ihrer ersten Predigt nach ihrem Rücktritt viele Gläubige in die Marktkirche zu Hannover gelockt, knabbert aber immer noch an einer Alkoholfahrt herum. Wer macht da schon das nächste öffentliche Fass auf?

Auch CDU, CSU und FDP haben zu knabbern. Erstens an einer miesen Koalitionszusammenarbeit und jetzt auch noch an einem Bundespräsidenten, den sie in eine zweite Amtszeit gehievt haben und der sich aus dem Staub machte - und das auch noch ohne jede Vorwarnung. Also muss eine Persönlichkeit aus dem eigenen Lager her. Sonst könnte es heißen: Erst läuft ihnen der eigene Mann weg und jetzt finden sie bei sich keine Neue oder keinen Neuen?

Wer also denn nun? Christian Wulff oder Ursula von der Leyen. Jede Wette: Wenn es nur um diese Beiden geht, dann wird es die Frau aus Burgdorf bei Hannover...Die weiß immer, wann die Gunst der Stunde schlägt.

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