Sonntag, 13. September 2009

Ein neues Wort

13. September 2009
Wie staatsfrauisch ist Angela Merkel?

"Mal schlagfertig, mal staatsmännisch – Angela Merkel in Wiesbaden", titelt am 11. September 2009 eine Lokalzeitung. Die Sozialdemokraten ärgern sich. Sie wollen immer noch mit der Bundeskanzlerin in den Wahlkampf ziehen. Aber das gelingt auch Frank-Walter Steinmeier heute Abend beim TV-Duell nicht.

Die 55-Jährige wird eine Hand auf das Pult legen, mit der anderen Hand wird sie mal hier- mal dorthin zeigen und die jeweils 90 Sekunden für wohlüberlegte Statements nutzen. Das Duell mit Gerhard Schröder hängt ihr noch nach. 2005 ist sie kurz vor dem Ziel fast noch abgefangen worden, weil sie sich ein Steuerkonzept eingefangen hatte, das schnell wieder in der Schublade verschwand.

Heute Abend zieht Angela Merkel nicht als Herausforderin und ohne heftig diskutierte Steuerpläne ins TV-Duell, sie ist die Amtsinhaberin ohne Steuerkonzept. Da ist der Puls nicht so hoch und Steinmeier ist verglichen mit dem damaligen Medienkanzler verbal ein laues Lüftchen.

Bleibt nur die Frage: Wie staatsmännisch kommt Merkel rüber? Oder kann sie eigentlich gar nicht staatsmännisch sein, weil sie eine Frau ist? Müsste das richtige Wort lauten: staatsfrauisch? Bei google gibt es dafür schon über 700 Einträge. Bleibt Merkel Kanzlerin, dürften weitere hinzu kommen. Bis dieses Wort auch im Duden steht.

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