Dienstag, 21. Oktober 2008

Soziales

21. Oktober 2008
OECD und Gebührenmöglinge

Wenn in einem Land wie Merkelpotanien Milch und Honig fließen, gibt es natürlich auch immer welche, die diese Köstlichkeiten nicht mögen. Nur deshalb ist es möglich, dass die OECD wieder einmal festgestellt hat: „Deutschland liegt hier leicht über dem Durchschnitt.“ Gemeint ist Armut. Von der auch immer mehr Kinder betroffen sind. Eine ähnliche Entwicklung gibt es demnach nur noch in Tschechien, Kanada und Neuseeland.

Doch die Bundeskanzlerin von Merkelpotanien hat längst ein Rezept gegen diese unerfreulichen Nebenwirkungen der Marktwirtschaft und der Globalisierung. Das Zauberwort heißt: Bildung. Sie ermögliche die Teilhabe an Wohlstand und Wohlergehen. Ergo: Akademiker, die als Taxifahrer ihren Broterwerb bestreiten müssen, hat es nie gegeben.

Zur Bildung gehört auch Politik, Bildungspolitik also. Irgendwo in Merkelpotanien versteckt wird gerade eine Studie, aus der hervorgeht, dass Studiengebühren vom Universitätsbesuch abschrecken können. Ist doch alles Unsinn, sagt dazu die zuständige Ministerin und erklärt einerseits, dass man erst einmal abwarten müsse, was bei einer zweiten Studie herausgekommen ist, außerdem weiß sie bereits: „Immer mehr Studenten mögen Studiengebühren.“ Die organisieren sich derzeit wohl gerade im Ring Christlichdemokratischer Studenten (RCDS). Bevorzugte Studienfächer dieser Gebührenmöglinge dürften sein: Jura (Beruf mit Zukunft, weil immer mehr Hartz-IV-Empfänger den Klageweg beschreiten) und Volkswirtschaftslehre (damit immer mehr eine Erklärung für die nächste Finanzkrise finden).

Zurück zur OECD-Studie über Merkelpotanien: Da die Arbeitslosigkeit dermaßen rasant gesunken ist, haben selbstverständlich auch viele wieder ein Einkommen - und mit dem sinkt das Armutsrisiko. Das steht auch in dieser OECD-Untersuchung und macht Hoffnung auf Milch und Honig für alle. Zwei oder drei Einkommen wären logischerweise noch besser und die könnte man auf geradezu spielerische Weise so schaffen: Jedes Kind bekommt einen Krippen-, Hort- oder Kindergartenplatz, geleitet werden diese Einrichtungen von den Eltern der Kinder.

Doch damit hat die Bundeskanzlerin von Merkelpotanien den Bildungsgipfel sicherlich noch lange nicht erreicht. Das wird sich morgen in Dresden zeigen. Dort fließen Milch und Honig übrigens besonders reichlich. Denn: Dresden gehört zu einem Bundesland das von der CDU regiert wird - dazu hat die Bundeskanzlerin von Merkelpotanien just festgestellt, dass der „Osten“ aufgeholt hat, der von ihrer Partei regierte am meisten. Warum ein Ministerpräsident von Sachsen dermaleinst in einem Supermarkt einen Rabatt herausschlagen wollte, hatte mit zwei Dingen nichts zu tun: mit seinem Einkommen und schon gar nicht mit Merkelpotanien…

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