Dienstag, 17. Dezember 2013

Die GroKo

Und das MeGaMehr

Mit einem MerMehr (MerkelMehr) von 42 fehlenden Stimmen hat die GroKo (Große Koalition) Mutti zum dritten Mal zur Küchenchefin gewählt. Die Linke und die Grünen können ihr nicht die Suppe versalzen. Die kommen an die Regale gar nicht mehr heran. Auch der Bundespräsidenten-Darsteller JoLaBa (JoachimLaberBacke) freut sich mit dem MerMehr, das nach seiner Auffassung jedoch noch ein MeGaMehr (MerkelGabrielMehr) werden muss. Auf dem Speiseplan darf nach JoLaBa-Auffassung auch das VokaMehr (VolkskammerMehr) stehen. Freiheit geht für den durchaus auch ohne Opposition, die auf Wunsch von Vitali Klitschko auch in der Ukraine schnellstmöglich wieder abgeschafft werden soll. Dafür wünscht sich Klitschko einen Besuch des Wieder-Bundesaußenministers Frank-Walter Steinmeier in Kiew, der sicherlich dem Staatspräsidenten Janukowitsch in dieser Hinsicht so einiges schmackhaft machen kann. Freie Wahlen sind manchmal das beste Rezept.

"Bild" dagegen kocht ihr eigenes Süppchen und will dem MeGaMehr in dasselbe spucken. Mit einer APO, die dieser Zeitung früher allerdings nicht geschmeckt hat. Auf dem neuen Küchenzettel steht jedoch: "Die APO ("Außerparlamentarische Opposition") war ein Produkt der ersten Großen Koalition (1966 bis 1969) und der Studentenunruhen Ende der Sechziger Jahre. Viele junge Menschen fühlten sich durch die Parteien im Bundestag nicht angemessen vertreten, demonstrierten deshalb ´außerparlamentarisch´ gegen Vietnam-Krieg, Notstandsgesetze und den Umgang der Elterngeneration mit der NS-Vergangenheit. Der bekannteste APO-Anführer Rudi Dutschke (gestorben 1979) träumte sogar von einer Revolution in Deutschland."

Ab morgen liest also das MeGaMehr keine "Bild"-Zeitung mehr.



Samstag, 14. Dezember 2013

Vorwärts

Und Uschi nicht vergessen

Die Große Koalition steht. Denn nun stehen auch die SPD-Mitglieder dazu. Das ist kein Zufall gewesen, sondern Mehrheits-Wille einer Partei, die nur noch weiß, dass sie mit den Grünen keine gemeinsame Politik mehr machen will. Nun macht die SPD Politik gegen sich selbst. Außer Sigmar Gabriel. Der versagt immer. In den nächsten vier Jahren als Wirtschafts- und Energieminister. Da aber die Wirtschaft sowieso macht, was sie will, hat Gabriel schon den richtigen Job bekommen.

Wie Ursula von der Leyen. Die ist zwar gar nicht in der SPD, tut aber immer so. Die Uschi wird zur Strafe Verteidigungsministerin. Wenn Soldaten künftig Schiss haben, bekommen sie Pampas wie vorher die sieben Kinder der Überall-Ministerin, während Manuela Schwesig als Bundesfamilienministerin das von ihr für überflüssig gehaltene Betreuungsgeld auszahlt. Derweil kümmert sich Andrea Nahles um Arbeit und Soziales, was ihr nicht schwer fallen dürfte, denn als sie eine Babypause machen wollte, musste sie um ihren Arbeitsplatz in der SPD fürchten. Die Nahles weiß also, was Frauen blüht, die Kinder haben wollen. Warum Heiko Maas als ehemaliger saarländischer Wirtschaftsminister Justizminister wird, weiß wahrscheinlich nur seine Frau, wenn sie ein tolles Gericht serviert.

Die Merkel ist aber auch eine. Die wird als Kanzlerin der Scherze in die Geschichte eingehen. Dem Vernehmen nach soll Peter Ramsauer als Verkehrsminister nicht mehr die Maut einführen, sondern als Agrarminister Biosprit fördern, bis es die Landwirtschaft nicht mehr gibt und der Verkehr, den Ausländerinnen und Ausländer erzeugen, auf Feldwege umgeleitet werden kann. Ausgerechnet Hans-Peter Friedrich, der Ausländerinnen und Ausländer aus armen Ländern noch nie gemocht hat, wird Entwicklungshilfeminister und Alexander Dobrindt Minister für digitale Infrastruktur. Digital heißt in der CSU: Horst Seehofer eine mail schicken und der NSA eine Kopie zukommen lassen. Was die NSA darauf antwortet, wird gemacht.

Angela Merkel hat bereits gesagt, dass sie die Entscheidung der SPD-Mitglieder begrüßt. Das ist verständlich. Jede Ministerin und jeder Minister macht in den nächsten vier Jahren, was alle nicht können - und sie macht weiter, was sie will. Sigmar Gabriel dagegen hat heute behauptet, das heutige Votum sei auch ein Geschenk an Willy Brandt zu seinem 100. Geburtstag. Wenn der nicht schon lange tot wäre, wäre er heute bestimmt tot umgefallen...

Wir haben also in den nächsten vier Jahren eine Alleinregierung von Angela Merkel und Wolfgang Schäuble.




Sonntag, 17. November 2013

Der Hoffnungsträger

Der SPD wählt CSU

28 Jahre alt, schwul, evangelisch, Landrat im niederbayerischen Landkreis Regen: Die SPD hat laut "Bild am Sonntag" (BamS) von heute endlich wieder einen Hoffnungsträger. Der wisse, wie man Schlagzeilen macht. Eine habe Michael Adam nach der Bundestagswahl produziert, weil er eigenem Bekunden zufolge CSU gewählt hatte. Heute wird an ihn die Frage gerichtet: "Wie war das mit dem Sex im Amt?" Angeblich hat der 28-Jährige einen Geliebten mit ins Landratsamt genommen - weil er zuhause keine Ledercouch hat? Sex am Arbeitsplatz bestreitet Michael Adam nicht, er lässt nur mitteilen, dass er nicht nach jeder Affäre erzählen will, wie es war.

Für die "Bild am Sonntag" gehört der 28-Jährige zum gleichen Sex-Club wie John F. Kennedy (ist nach jedem gescheiterten Mordversuch an Fidel Castro bumsfidel gewesen), Bill Clinton (hat sich politische Sorgen wegblasen lassen), Silvio Berlusconi (lockte Minderjährige zwecks Nutzung der Lustgrotte in eine solche) und Dominique Strauss-Kahn (für den die Abkürzung IWF ich will ficken bedeutete). Dewegen versichert die BamS "Herr Adam ist in bester Gesellschaft". Ist er auch als CSU-Wähler.

Was aber macht diesen 28-Jährigen zum Hoffnungsträger der SPD? Da aber auch Sigmar Gabriel diese Frage nicht beantworten kann, ist diese Frage unfair. Eigentlich hat die SPD auch nur noch eine Hoffnungsträgerin. Die heißt Angela Merkel, obwohl sie gerade eine Krise bekommt, weil die SPD doch gern ein wenig sozial bleiben möchte. Darf sie, versichert CDU-Fraktionschef Volker Kauder. Nur eine gewisse Verzögerung bei der Einführung des Mindestlohnes müsse die SPD in Kauf nehmen. Wird sie. Im Internet kursiert schon der Spruch "Die Koalitionsverhandlungen werden so lange dauern, bis wir alle Wahlversprechen vergessen haben".

Dienstag, 22. Oktober 2013

Neuer Bundestag

Drum singe, wem Nahles gegeben. Bundespräsident Joachim Gauck ist da, Norbert Lammert ist als Bundestagspräsident wieder gewählt worden, ausgerechnet Sahra Wagenknecht fordert mehr Rechte für die Opposition. Gut, die CDU könnte ein paar Rechte abgeben, aber...

Erst einmal wird ein Lied gesungen. Zumindest von CDU und SPD, die ab morgen über eine Koalition verhandeln. Nun das Lied:

Die Merkel ist aufgegangen
die goldnen Versprechen prangen
vier Jahre hell und klar.
Die Partei steht schwarz und schweiget
und aus der Zukunft steiget
der Wortbruch wunderbar.

Wie ist die SPD so stille
auch in Sigmars Hülle
hat er das so nicht gewollt.
Das ist schon der Hammer
mit dem  ihr des Tages Jammer
zerschlagen und zertrümmern sollt.

Seht ihr den Cem dort stehen?
Er ist nur halb noch zu sehen
das wird so weiter gehen
Grün packt seine Sachen
Die können nichts mehr machen
Nur gebeugt werden sie noch gehn.

Die stolzen Politikerkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel.
Sie spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen nie ans Ziel.

Gott lass dein Heil uns schauen
auf Politik nicht mehr vertrauen
nicht Merkel uns freun!
Lass uns einfältig werden
und vor Sigmar hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein!



Mittwoch, 16. Oktober 2013

Machet, Angie!

Bumsen mit Wertzuwachs (BMW)

Sie haben ein bisschen gefummelt, doch ein Paar sind sie nicht geworden: Die Grünen ließen die Union abblitzen. Allerdings ohne Gewähr. Sollte es auch mit der SPD bei Fummelei bleiben, wollen die Grünen weitere Hemmungen ablegen. Die SPD jedoch kann sich eigentlich nur noch verfummeln. Denn mehr als Fummelei mit der Union wäre käufliche Liebe. Sozusagen Bumsen mit Wertzuwachs (BMW). Bliebe noch ein flotter Dreier, der aber als unanständiger gilt als jede Schmiergeldzahlung für einen Quan(d)ten-Sprung der Union. Und wer will schon einen derartigen Werteverfall? Der Schatzmeister von Angie sicherlich nicht.

Angie muss es also wie Günter Netzer vor 40 Jahren gegen den 1. FC Köln allein machen. Sein Motto würde passen: "Auf dem Platz stehen 11 Geschäftsleute, die eine Zeitlang gemeinsame Interessen vertreten." Machet, Angie! Das Kabinett darf man sich zwar kaum vorstellen, aber die Union müsste sich nicht mehr verstellen.

Wer nun meint, dass dieses Experiment zum Scheitern verurteilt wäre, weil Angie kein Günter ist, die sich den Ball schnappt und ihn im Tor versenkt, hat sicherlich Recht. Aber sie würde alle ihre Ministerinnen und Minister versenken, so dass die Union für lange Zeit nicht mehr Regierung spielen könnte. Das wäre gut für Deutschland.


Montag, 23. September 2013

Alles Zwerge

Außer Mutti

Titelt heute eine Zeitung aus der Hauptstadt. Denn bei der Bundestagswahl haben fast alle Parteien einen aufs Haupt bekommen. Völlig kopflos ist die FDP. Die Liberalen sind von Mutti so lange eingeschläfert worden, bis sie nicht mehr schnell genug unter dem Schafott wegkamen. Am Wahlkampf musste sich Merkel gar nicht mehr beteiligen. So was gab es in der DDR schließlich auch nicht. Sie war Chefin der besten Regierung, die es seit dem Fall der Mauer gegeben hatte. Basta.

Bei Mutti ist vieles liegengeblieben. Hat aber nie an ihr gelegen. Es ist immer etwas dazwischen gekommen. Besonders die Finanzkrise. Die von einer Finanzkrise abgelöst worden ist. Dennoch blieb Mutti gelöst. Was ihr eigentlich vorschwebte, blieb ihr Geheimnis. Geheimnisvolle Muttis haben etwas.

Auch für den "Bild"-Kolumnisten Franz Josef Wegner. Der findet heute alle Wählerinnen und Wähler großartig, die alle gewonnen hätten. Nicht mehr alle hatte er gestern ab 17 Uhr: "Ich war dabei. Grundschule Bleibtreustraße in Berlin. Wahllokal 419...Es war ein Klassenzimmer, in dem Abc-Schützen lesen lernen. Ich bin so gerührt von dem Wahllokal, von den kleinen Kindern."

Mutti will sich derweil ein paar neue Kinder suchen, mit denen sie Regierung spielen kann. Kindisch fände sie eine Tolerierung. Sie toleriert nicht einmal Koalitionspartner. Ahnt auch schon der SPD-Chef Sigmar Gabriel. Der will sich das mit Mutti sehr gut überlegen. Die habe so was Zerstörerisches an sich, wenn sie nicht gerade kleine Brötchen backt.

Probleme mit Kindern haben dagegen die Grünen. Fast schon täglich tritt ihnen die Schamesröte ins Gesicht, wenn Trittin gerade nicht da ist. Der soll endlich ganz weg bleiben...Was Mutti mit der FDP geschafft hat, schaffen die Grünen mit sich selbst.

Montag, 9. September 2013

Kohl redet Kappes

Sah Angies Papi einen Rösler stehen - schon wurde ihm ganz Brüderle

"Helmut Kohl begrüßte den FDP-Spitzenkandidaten Brüderle mit den Worten: „Schön, dass es Ihnen wieder so gut geht. Ihre Auftritte im Wahlkampf gefallen mir sehr. Dies gerade auch deshalb, weil Sie immer wieder auch von den Werten reden, die unsere bürgerliche Politik immer ausgemacht haben und heute noch ausmachen.“ Meldet heute die "Bild"-Zeitung. 

Bei diesen Worten soll Rainer Brüderle eine ganze Hose gefüllt haben. Auch Philipp Rösler füllte der "Kanzler der Einheit" (OT "Bild"-Zeitung) mit Lob ab. Schon ging Rösler ab wie Schmidts Katze: „Und es waren gerade diese Werte, die in den vergangenen vier Jahren dazu beigetragen haben, dass es Deutschland so gut geht. Und wir wollen, dass genau dies auch in Zukunft so weitergeht.“ Darauf gab Brüderle Kohl sein Ehrenwort. Dann verspachtelten Brüderle und Rösler im Garten von Helmut Kohl noch so manchen Pflaumenkuchen, ein Stück wegen Flick, ein Stück wegen Schwarzgeldkonten, ein Stück wegen blühender Landschaften.

Inzwischen hat Helmut Kohl erklärt, dass er sich an das Treffen mit Rösler und Brüderle nicht mehr erinnern könne. Auf mangelndes Erinnerungsvermögen berufe er sich aber nur vorsichtshalber. Schließlich wisse er nicht, was in den nächsten vier Jahren auf das Konto der FDP gehe. Das sei bisher zwar nichts gewesen, aber bei Brüderle und Rösler wisse man nie, ob die nicht auch abgehört werden.  




Sonntag, 1. September 2013

Das Monell










Sah der Raab ein Weiblein stehn

Vier Sender - ein Monell. Schlägt Raab die Kanzlerin? Er sei ein emotionaler Typ, sagt der Pro-7-Entertainer. Ihm könnten schon einmal die Pferde durchgehen. Darauf gerichtet werden heute Abend 160 Scheinwerfer mit 50 000 Watt. Was ihr Volt, ist also nicht das Thema. Zu dem Monell zwischen Raab und Merkel ist auch Peer Steinbrück eingeladen worden. Einen Sozialdemokraten, der Zeit hat, fand die SPD leider nicht so schnell.

Sah der Raab ein Weiblein stehn, soll fünf Strophen haben. Die wichtigste Strophe: Wie groß wird die große Koalition mit einer schrumpfenden SPD? Schon steigt die Temperatur im Studio auf 23 Grad und entspricht dem wahrscheinlichen Wahlergebnis der SPD. Auch Anne will heute Abend ein paar Fragen stellen. Das raab es bislang noch nicht. Die Kanzlerin ist jedoch auf alles vorbereitet. Bis Peter seinen Kloeppel rausholt. Der ist dafür bekannt, dass er in solchen Momenten richtig ausholt. Ob er so Raab das Monell stehlen kann, wird man nach 90 Minuten wissen. Verlängert wird nicht. Weiter gekloeppelt werden darf erst nach Sendeschluss.

Im Pressezentrum sitzen 400 Journalisten. Alle von dpa. Die passen auf, ob Merkel etwas anderes sagt als in den vor ihnen liegenden Pressemitteilungen aus dem Kanzlerinnenamt steht. Außerdem hocken 54 Prozent der Deutschen vor ihren Bildschirmen. Das raab es auch noch nicht. Die Monell- so hoch wie die Wahlbeteiligung ist neuer Rekord.

Begrüßt wird das Raab-Volk von Maybrit Illner. Das zahlt sich sicherlich aus, denn mit Zahlen kennt die sich aus. Drei bis vier wird sie Merkel an den Kopf werfen. Die wirft dann andere Zahlen zurück. Bis der Raab kräht.

Donnerstag, 8. August 2013

"Bild" zwitschert

Wahlkampf wird aufgetwittert

Jetzt versucht "Bild" den Wahlkampf aufzutwittern. Das Springer-Blatt analysiert das Gezwitscher über Bundeskanzlerin Angela Merkel, die laut "stern" 2016 ihr Amt niederlegt, bevor sie es ausgeübt hat, und über die SPD-Nullnummer Peer Steinbrück. Beide liegen bei Twitter fast gleichauf. Merkel kommt auf 50 von 100 Sympathiepunkten, Steinbrück auf 48.

Wenn weiter so gezwitschert wird, kann die SPD-Nullnummer nach der Wahl immerhin darauf hinweisen, dass sie nicht jeden Vergleich mit der ehemaligen FDJ-Sekretärin verloren hat.

Inzwischen hängen auch die ersten Wahlplakate. Merkel grüßt ein Paar mit Motorradhelmen, das Weitblick symbolisieren soll. Außerdem überrascht die CDU mit der Erkenntnis, dass jede Familie anders ist. Für die SPD entscheidet das Wir, das beispielsweise stabile Mieten und Mindestlöhne will. Ob auch Steinbrück zu diesem Wir gehört, sollen wir wahrscheinlich auch entscheiden. Machen laut Umfragen bisher aber nur um die 25 Prozent. So blöd sind wir also gar nicht...Obwohl: Jeder Wähler ist anders.


Samstag, 22. Juni 2013

Schläfer-CDU

Ein Herz für Doofe

Einmal in der Woche bekomme ich von der CDU aus Niedersachsen einen Wochenbericht. Im heutigen heißt es: "War bisher vorgesehen, die bestehenden Förderschulstrukturen als Wahlangebot weitgehend aufrecht zu erhalten, will Rot-Grün nun schrittweise nahezu alle Förderschulen abschaffen."

Glaubt diese Partei wirklich, sie habe mit Kohl ("Ich habe mein Ehrenwort" - einem Spendenbetrüger gegeben) und Merkel ("Das Internet ist für uns neu") die Wählerschaft dermaßen eingeschläfert, dass die nie wieder aus dem Schlaf schreckt? Förderschulen verstoßen gegen eine UNO-Konvention, weil sie nicht nur Diskriminierung bedeuten, sondern auch die Statistik verfälschen.

Das ist das Dilemma der Partei. In Bayern propagiert die CSU die Zwergschule und besucht sie auch noch selbst. Deswegen müssen die heute Verwandte beschäftigen, damit sie nach dem Dienst wieder nach Hause finden.

Wie heißt es doch so schön in der Bibel: "Wahrlich, Ihr seid die Rechten. Mit Euch wird die Weisheit untergehen."

Freitag, 7. Juni 2013

Im Verteidigungsministerium

Kommen täglich säckeweise Postkarten an
 
Für den Verteidigungsminister, für Soldatinnen und Soldaten gilt dieser Satz von Thomas de Maiziere: „Es ist geübte Praxis, dass unangenehme Dinge ferngehalten werden.“ Das beweisen auch Postkarten, die täglich säckeweise ins Ministerium geschleppt werden. Soldat Dieter M. schreibt: „Das Wetter ist prächtig. Das Essen super. Mit einigen Taliban haben wir uns so sehr angefreundet, dass die uns nicht mehr von der Seite weichen.“  Soldat Kai S. freut sich ebenfalls: „Hier ist alles inclusive, Verpflegung, Unterkunft, Open-Air-Veranstaltungen mit gelegentlichen Belagerungen, die uns immer großes Vergnügen bereiten.“

Auch aus Afrika kommen ähnliche Grüße. Soldat Marc K. berichtet: „Hier gibt es Schiffe, die sind so begehrt, dass immer Gäste da sind. Der Andrang ist groß. Wir versuchen, das Problem mit Bordkarten zu lösen.“

Besonders gefreut hat sich der Verteidigungsminister über einen Gruß von Manuela U.: „Als ich den Einheimischen erzählt habe, dass unsere Fregatte in Wilhelmshaven stationiert ist, bekam ich sofort Angebote als Au-pair-Mädchen, damit ich in diese Stadt nicht zurückkehren muss. Doch ich diene Deutschland so gern, dass ich solche Angebote stets abgelehnt habe. Dafür nehme ich auch Standortnachteile in Kauf.“

Der Minister beantwortet jede Postkarte. Dafür hat er inzwischen über 600 Millionen Euro ausgegeben. Sonst wäre das Porto in die sinnlose Anschaffung von Drohnen gesteckt worden. Doch das hat der Minister stets abgelehnt: „Es ist nicht sinnvoll, eine Serie von unbemannten Luftfahrzeugen zu beschaffen.“ Die – so Lothar de Maiziere – auch keine bunten Postkarten an das Ministerium schicken…

Sonntag, 12. Mai 2013

CDU-Propagandalügen

Über die deutsche Einheit

"Im niedersächsischen Landtag kam es im Mai 1989 zum Eklat, als Oppositionsführer Gerhard Schröder (SPD) die Wiedervereinigung als pure Illusion abtat. Johannes Rau, damals SPD-Ministerpräsident in NRW, forderte eine Woche nach der Maueröffnung das sofortige Ende der Wiedervereinigungsdebatte. Der hessische SPD-Landesvorsitzende Hans Eichel beschimpfte die Befürworter der Einheit im November 1989 als realitätsferne Verhinderer deutsch-deutscher Politik."

Hat der "Focus" am 30. September 2000 führende Politiker der SPD an den Pranger gestellt. Dass Schröder, Rau, Eichel und andere 1989 diese Auffassungen vertreten haben, beweist nur eins: Die meisten Politiker sind von der Realität so weit entfernt, dass sie die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit nicht mehr füllen können. Jetzt darf auch Angela Merkel an den Pranger gestellt werden. Sie ist genauso fantasielos gewesen, berichtet heute die "Bild am Sonntag" (BamS). Der Historiker Ralf Georg Reuth will herausgefunden haben: "Angela Merkel trat als Reformkommunistin für einen demokratischen Sozialismus in einer selbstständigen DDR ein." Der BamS-Kolumnist Martin S. Lambeck erinnert sich plötzlich an eine Äußerung von Merkel in Polen. Die Bundeskanzlerin soll im Sommer 1989 ihren Gastgebern gesagt haben, dass deren Einschätzung, jetzt komme die deutsche Einheit, "Quatsch" sei.

Man hätte schon früher dem DDR-Volk aufs Maul schauen können, das hat man aber offenbar nicht gekonnt. Auch Gerhard Schröder meinte, er kenne die Menschen jenseits der Elbe, weil er für ein paar Minuten auf dem Badeplatz in Bad Elster (Sachsen) war.

Schon lange vor 1989 haben sich viele DDR-Bürgerinnen und DDR-Bürger als "Menschen zweiter Klasse" gefühlt, wenn sie sich an den Intershop-Schaufenstern die Nasen plattdrücken mussten, während sie eine Währung in der Geldbörse hatten, die nicht überall den Wert besaß wie die D-Mark und mit der sie nicht einmal im eigenen Lande überall einkaufen konnten. Die Intershops dienten als Devisenbeschafferinnen. So wurde für viele DDR-Bürgerinnen und DDR-Bürger die D-Mark zu einem Symbol für Freiheit - sogar in ihrem eigenen Staat. Diese Zerreißprobe fingen Menschen in Karl-Marx-Stadt mit diesem Bild ein: Dort stand das Marx-Denkmal auf der einen, der Intershop auf der anderen Straßenseite. Bei Regen hieß es: "Karl Marx weint wegen des Intershops."

Als die Mauer gefallen war, entstand ein Währungs-Sog, es schien zusammen zu wachsen, was zusammen gehörte (Willy Brandt), doch schnell wuchs auch der Eindruck, der Westen wolle den Osten bevormunden, dafür prägten die Menschen jenseits der Elbe den Begriff "Besser-Wessis" und diesseits der Elbe "Dunkel-Deutschland", dem man heimleuchten müsse. In vielen Köpfen spukte immer noch die Vorstellung herum, der eine Staat mache dem anderen Staat Geschenke, für die man sich gefälligst zu bedanken habe bzw. für die man sich leider bedanken soll.

Als formaler Akt ist die Einheit Geschichte, Vielfalt, von der nicht mehr geträumt werden muss, ist viel zu oft noch Zukunftsmusik. Die vom Volk gespielt werden muss, denn: Wir schreiben die Melodie!

 

Mittwoch, 17. April 2013

Gefallen fällt auseinander

Auf diese Alternative für Deutschland kann man getrost verzichten

Die Piraten fallen auseinander, die Freien Wähler fallen auseinander - und nun soll uns die Alternative für Deutschland (AfD) gefallen? Der AfD-Vorsitzende müsste eigentlich Ahnung von Wirtschaftspolitik haben, aber Politik machen will der nur auf einem Weg, obwohl bekanntermaßen viele Wege nach Rom führen. Die Marschrichtung soll "eine geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes" sein. Am Ende des Weges könnte nach AfD-Auffassung eine Rückkehr zur D-Mark stehen. Und warum? Weil über 60 Prozent der Deutschen die Rettungsschirme ablehnen. Was aber hat das Eine mit dem Anderen zu tun? In einem Wort: nichts! Außerdem will die AfD den Euro gar nicht retten, sondern "geordnet" abschaffen. Wie soll das denn funktionieren? Mit Starterpaketen wie nach der Euro-Einführung, in denen nach und nach immer weniger Euro und immer mehr Landeswährungen stecken?

Wirtschaftspolitik ist doch nicht nur Währungspolitik, die zudem von "Währungshütern" gemacht wird, die von der Politik unabhängig sein sollen. Die haben früher Fehlentwicklungen innen mit Strafen außen belegt. Die eigene Währung wurde abgewertet, wenn der Konjunkturmotor stotterte. Der Exportmotor sollte so angeworfen werden. Darunter durfte aber die Geldwertstabilität nicht leiden. Jede währungspolitische Maßnahme glich stets einem Ritt auf der Rasierklinge. Deswegen sollte mit dem Euro diese Klinge breiter werden. Das ist gelungen. Deflationsgefahr, also die Gefahr mit den verheerendsten Folgen, ist kaum noch vorhanden.

Das europäische Haus, das übrigens größer ist als das Euro-Haus, kann nur in Ordnung gebracht werden, wenn in allen Zimmern aufgeräumt wird. Haushaltspolitik, Sozialpolitik, Arbeitsmarktpolitik, Bildungspolitik, Umweltpolitik und Steuerpolitik müssen auf ein gemeinsames Niveau gehoben werden. Wer da einen Alleingang starten will, landet im Abseits. Die Alternative für Deutschland wäre dann nur noch: Steueroase werden!

Montag, 8. April 2013

Merkel staunt

Huch, was ist denn das für ein Kostüm?
Über lupenreine Frau

Das ist bei der Hannover Messe der Höhepunkt für Angela Merkel gewesen: Ihr sprang eine lupenreine Frau entgegen. Doch dieser barbusige Aufsprung galt gar nicht der Bundeskanzlerin, sondern Putin, der sich darüber amüsierte. Wahrscheinlich hatte der - wie Merkel - auch schon lange keine nackte Frau mehr gesehen.

Wäre Gerhard Schröder dabei gewesen, hätte der die Szene bestimmt schnell beruhigt. Der Altkanzler hätte nur sagen müssen: "Jeder lupenreine Demokrat freut sich über eine lupenreine Frau." Statt dessen musste die Polizei diese "Nacktaktivistin" (Medienjargon) einsammeln und vorübergehend einsperren. Möglicherweise wollten auch die Gefängniswärter eine Abwechslung in ihrem grauen Alltag...

Freitag, 22. März 2013

FDP-Songs

Neue Kategorie bei Echo-Verleihung

Obwohl eigentlich nur Prominente zur Echo-Verleihung eingeladen werden, hat gestern Abend auch Philipp Rösler im Saal gesessen. Den teilte er sich mit einem Altkommunisten, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde: Hannes Wader. Da dem Verfassungsschutz in der linken Regel bereits ein Anfangsverdacht reicht, während in der rechten Regel erst zehn Menschen ermordet werden müssen, bevor diese Behörde Akten vernichtet, dürfte Rösler in nächster Zeit unter Beobachtung stehen.

Aber auch so hat der FDP-Teilchef gestern Abend schon ein wenig unglücklich aus dem Anzug geschaut. Denn bei der Echo-Verleihung gibt es so viele Kategorien, dass man sich nach zwei Stunden fragt, ob vielleicht auch noch Zarah Leander posthum einen Preis bekommt, dennoch gibt es immer noch keine Kategorie "Die besten FDP-Songs".

Doch was noch nicht ist, könnte und sollte noch werden. Dann wäre nicht mehr nur alle 30 Minuten "Tote Hosen", sondern zwischendurch auch einmal tote Hose mit "Brüder, zur Leiharbeit, zur Stechuhr" oder "Sag mir, wo meine Rente ist, wo ist sie geblieben". Rainer Brüderle könnte "We want to schröpf you" bei Robbie Williams abkupfern.

Das Echo wäre enorm, die FDP auf ewig im Bundestag und Angela Merkel für immer Bundeskanzlerin. Wer wünscht sich das nicht?

Freitag, 11. Januar 2013

Für CDU unfassbar?

Wie sich die SPD immer wieder aufs Glatteis führen lässt

"Stephan Weil dagegen konnte gegen diesen erfolgreichen und beliebten Ministerpräsidenten nur blass aussehen. Er bleibt der Kandidat der vagen Ankündigungen und der haltlosen Versprechungen. Und er bleibt der Kandidat, der eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei bis heute nicht ausschließt – das ist unfassbar. Um die Belange der Bürgerinnen und Bürger geht es Rot-Grün in diesem Wahlkampf ohnehin nicht. Stattdessen schachert Rot-Grün im Land schon vor der Wahl um Ministerposten und droht im Bund mit Steuererhöhungs-Orgien."

Schreibt mir heute der Generalsekretär der Bundes-CDU. Dem Inhalt seiner Pressemitteilung zu dem TV-Duell zwischen David McAllister und Stephan Weil, das gestern vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) ausgestrahlt worden ist, kann ich nur voll inhaltlich zustimmen. Nüchtern möchte ich Hermann Gröhe jedoch entgegnen, dass es in den so genannten "neuen Bundesländern" ebenfalls viele Politiker gibt, die eine Zusammenarbeit mit der Linken nicht ausschließen. Sie findet sogar statt. Eine solche Zusammenarbeit gibt es dort zu Lande übrigens nicht nur zwischen SPD und Linken, sondern auch - man höre und staune - zwischen CDU und Linken. So manches Mitglied der Gröhe-Partei wäre ohne diese Zusammenarbeit nie Oberbürgermeister oder Bürgermeister geworden. 

Warum Stephan Weil gestern beim Thema "Tolerierung von Rot-Grün durch die Linken" - wie fast alle westdeutschen Sozialdemokraten - so reagiert hat, als sei gerade der Belzebub erschienen, kann ich mir nur mit mangelhafter Vorbereitung auf dieses TV-Duell erklären. Mir dürfte David McAllister so nicht kommen. Den hätte ich sofort gefragt, ob er auch weiterhin eine Bundesregierung mit einer ehemaligen FDJ-Sekretärin an der Spitze tolerieren will. Dann hätte dieser Schotte ganz sparsam aus der Wäsche geguckt - wie Merkel seinerzeit, als der DDR-Regimekritiker Robert Havemann Hausarrest bekommen hat und Angelas Passfoto einer Stasi-Akte hinzugefügt wurde. 

Offenbar haben viele Sozialdemokraten immer noch nicht mitbekommen, welch falsches Spiel die CDU immer noch nicht abpfeift. Die machen das, was sie der SPD untersagen wollen. Warum sagt das keiner? Woher rühren eigentlich die Igitt-Reaktionen von Sozialdemokraten, die für irgendein Amt kandidieren? Warum verharren die in der Vergangenheit? 

Die Gegenwart sieht doch so aus: Plant ein Sender eine Talkshow über die Euro-Krise, steht Sahra Wagenknecht sofort auf der möglichen Gästeliste. Sitzt die im Studio und analysiert die Situation, dann wagt niemand Widerworte. Eher heißt es: "Frau Wagenknecht hat Recht." Diese Politikerin hält übrigens auch im Bundestag brillante Reden. Wie seinerzeit Gregor Gysi zum Afghanistan-Einsatz. Dass er auch noch den Finger in die richtigen Wunden gelegt hat, bestreitet doch heute niemand mehr ernsthaft. Die Grünen fielen derweil um.

Langfristig betrachtet wird die SPD mehr Probleme mit den Grünen bekommen, als sie über 20 Jahre nach dem Ende von SED und DDR jemals mit der Linken bekommen könnte. Merkt denn kein Sozialdemokrat, dass der aktuelle Wunsch-Koalitionsspartner immer mehr abdriftet in schein-ökologischen Mief, der bürgerlich-esoterisch ummantelt wird? So mancher Grüne sondert doch schon derart Sozialfaschistoides ab, dass man sich fragt, was Sozialpädagogen denn heutzutage so lernen. Manches klingt bereits wieder nach totalem Staat, der sogar Kinder besser erziehen kann als die Eltern. Und zwar von Anfang an. Will man mit denen ein Gespräch vermeiden, stellt man sich am besten so vor: "Ich habe gerade mit meinem  Freund/meiner Freundin ein Salatblatt geknabbert, jetzt gönnen wir uns noch ein Glas Mineralwasser aus dem Bio-Laden."