Donnerstag, 30. April 2009

SPD-Föhn

30. April 2009
SPD testet bei Europawahl nur den Kleister für Plakate?

Aus Erfahrung gut (AEG) ist der Fön, der sich vor 13 Jahren ein h zugelegt hat, 1908 noch nicht gewesen, denn in jenem Jahr ist dieses Wort zur Wortmarke geworden. Außerdem ist Föhn, der sich kein h zulegen musste, weil er das h schon hatte, eine Wetterlage, bei der die Spieler von Bayern München noch weniger als sonst wissen, von wem sie gerade warum trainiert werden, und die Freistaatler CSU wählen.

So oder so ähnlich müssen sich die Europa-Wahlkämpfer der SPD in Gedankengängen verirrt haben, als sie sich ein jetzt überall festgeklebtes Plakat mit einem Föhn als Blickfang einfielen ließen, das eigentlich von Der Linken finanziert werden müsste. Wird es aber wohl nicht. Diese Werbung für die Europawahl gibt es kostenlos.

Verkündet wird auf dem Föhn-Plakat, dass sich heiße Luft für Die Linke entscheiden würde. Das ist so dumm, man liest es zweimal. Denn: Ein Föhn entscheidet sich nicht für heiße Luft, er produziert sie, damit die Haare trocken werden. Das macht Sinn, der SPD-Spruch nicht. Aber irgendwie doch. Er zeigt, wie verwirrt Sozialdemokraten inzwischen sein können. Wenn Angela Merkel ihnen keine Aufträge mehr geben würde, hätte sich die SPD möglicherweise schon in (heiße) Luft aufgelöst.

Merke: Konkurrierst du mit einer Partei, musst du das eigene Profil schärfen. Behaupten, die anderen hätten keins, und dafür Bilder verwenden, die schief hängen, führt nur dazu, dass sich potenzielle Wählerinnen und Wähler den Hals verrenken und schmerzverzerrt auf das Wohnzimmersofa sinken, während die anderen zur Wahlurne eilen.

Auch wieder wahr. Zu Europawahlen eilt kaum jemand. Möglich ist also auch: Die SPD übt nur für die Bundestagswahl das Kleben von Plakaten. Was drauf steht, ist noch nicht so wichtig, getestet wird erst einmal nur der Kleister.