Sonntag, 17. November 2013

Der Hoffnungsträger

Der SPD wählt CSU

28 Jahre alt, schwul, evangelisch, Landrat im niederbayerischen Landkreis Regen: Die SPD hat laut "Bild am Sonntag" (BamS) von heute endlich wieder einen Hoffnungsträger. Der wisse, wie man Schlagzeilen macht. Eine habe Michael Adam nach der Bundestagswahl produziert, weil er eigenem Bekunden zufolge CSU gewählt hatte. Heute wird an ihn die Frage gerichtet: "Wie war das mit dem Sex im Amt?" Angeblich hat der 28-Jährige einen Geliebten mit ins Landratsamt genommen - weil er zuhause keine Ledercouch hat? Sex am Arbeitsplatz bestreitet Michael Adam nicht, er lässt nur mitteilen, dass er nicht nach jeder Affäre erzählen will, wie es war.

Für die "Bild am Sonntag" gehört der 28-Jährige zum gleichen Sex-Club wie John F. Kennedy (ist nach jedem gescheiterten Mordversuch an Fidel Castro bumsfidel gewesen), Bill Clinton (hat sich politische Sorgen wegblasen lassen), Silvio Berlusconi (lockte Minderjährige zwecks Nutzung der Lustgrotte in eine solche) und Dominique Strauss-Kahn (für den die Abkürzung IWF ich will ficken bedeutete). Dewegen versichert die BamS "Herr Adam ist in bester Gesellschaft". Ist er auch als CSU-Wähler.

Was aber macht diesen 28-Jährigen zum Hoffnungsträger der SPD? Da aber auch Sigmar Gabriel diese Frage nicht beantworten kann, ist diese Frage unfair. Eigentlich hat die SPD auch nur noch eine Hoffnungsträgerin. Die heißt Angela Merkel, obwohl sie gerade eine Krise bekommt, weil die SPD doch gern ein wenig sozial bleiben möchte. Darf sie, versichert CDU-Fraktionschef Volker Kauder. Nur eine gewisse Verzögerung bei der Einführung des Mindestlohnes müsse die SPD in Kauf nehmen. Wird sie. Im Internet kursiert schon der Spruch "Die Koalitionsverhandlungen werden so lange dauern, bis wir alle Wahlversprechen vergessen haben".