Donnerstag, 18. Dezember 2008

Basta!

18. Dezember 2008
Merkel kümmert sich um alle ohne Kummer

Auch die etwas größere Regierungspartei verschickt newsletter. Heute diesen:

„Die CDU-Vorsitzende, Bundeskanzlerin Angela Merkel, will sich im Superwahljahr 2009 vor allem um die ´aktiven Bevölkerungsschichten´ kümmern, ohne die unsere Gesellschaft nicht funktionieren kann. ´Wer 40 Prozent und mehr der Wählerstimmen erzielen möchte, muss sich an breite Schichten wenden, an Stammwähler und Wechselwähler gleichermaßen´, sagte Merkel dem Magazin ´Cicero´. Wegen der inhaltlichen Übereinstimmungen sprach sich die CDU-Vorsitzende für eine Koalition zwischen Union und FDP nach der Bundestagswahl aus.

Bevor wir ins Superwahljahr 2009 starten, wünscht das Online-Team der CDU-Bundesgeschäftsstelle Ihnen, Ihren Angehörigen und Freunden eine gesegnete Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr.“

Über diese Mitteilung freuen werden sich auf jeden Fall: Kranke, Behinderte, sozial Schwache, also: Alle, die nicht mehr so aktiv sein können wie Angela Merkel. Um die wird sich die Bundeskanzlerin als Chefin einer CDU/CSU/FDP-Koalition immerhin noch nach allem kümmern. Wenn das keine Ansage an alle ist, die im Superwahljahr aktiv genug sein sollten, um ihr Kreuz bei einer anderen Partei zu machen.

Mit der Ankündigung, unzählige Menschen ausgrenzen zu wollen, geht selten eine Partei in die Auseinandersetzung mit anderen Parteien. Das macht man zwar, aber so offen wie Angela Merkel sagt man es eigentlich nicht. Dafür gebührt der Bundeskanzlerin Dank. Dass sie von Übelwollenden falsch zitiert worden sei, kann sie jedenfalls nicht behaupten - es sei denn, sie behauptet das in einigen Wochen über die Bundesgeschäftsstelle ihrer Partei.

Möglich ist aber auch: Die SPD beispielsweise merkt gar nicht mehr, dass sie mit diesem newsletter eine Steilvorlage bekommen hat. Den müsste man im Wahlkampf doch einfach nur plakatieren. Motto: „Versprochen! Merkel kümmert sich um alle ohne Kummer!“

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