22. Februar 2010
Oder: Rente für Rüttgers?
Früher hat Gott dem Vernehmen nach jedem, dem Er ein Amt gab, auch Verstand gegeben. Heute geht die Macht ebenfalls dem Vernehmen nach nicht mehr von Gott aus, sondern vom Volke. Laut Verfassung sogar "alle". Papier ist bekanntlich geduldig.
Der Schein bestimmt inzwischen das Bewusstsein. So scheint der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ein christdemokratischer "Arbeiterführer" zu sein. Da würde es niemanden Wunder nehmen, wenn dieser Mann auf Distanz zu Unternehmern ginge.
Doch nun wundern sich die Wählerinnen und Wähler an Rhein und Ruhr. Denn: Unternehmerinnen und Unternehmer können diesen Ministerpräsidenten mieten. 6000 Euro kosten laut CDU-Preisliste vertrauliche Gespräche mit Rüttgers, 20 000 Euro ein Stand beim CDU-Parteitag im März einschließlich Kuschel-Treffen mit dem Kabinett.
Ist doch nett. Weil: Wenn "alle Macht" vom Volke ausgeht, dann muss sie auch irgendwo hingehen. Warum also nicht in die CDU-Parteikasse? Ist doch nichts dabei. Schließlich: Wenn man schon in Köln korrupt ist, warum sollte man es dann in Düsseldorf nicht auch sein dürfen?
Da aber der Schein gewahrt werden muss, dass es Rüttgers gar nicht auf Euro-Scheine ankommt, hat der er als Ministerpräsident eilends versichert, dass ihm diese Preisliste gänzlich unbekannt gewesen sei. Die stamme vom CDU-Generalsekretär. Der ziehe diese Liste nun zurück.
"Rent a Rüttgers" ist also morgen schon von gestern? Oder wird daraus nach den Landtagswahlen "Rente für Rüttgers"?
Montag, 22. Februar 2010
Dienstag, 29. Dezember 2009
Der Dinosaurier
29. Dezember 2009
Ifo-Präsident bekommt peinliche Auszeichnung
Sie ist aus Zinn gegossen, wiegt 2,6 Kilogramm und stellt eine Riesenechse dar, die wohl kaum auf dem Schreibtisch des Ifo-Präsidenten Hans-Werner Sinn einen Ehrenplatz bekommen, sondern eher ein Schattendasein fristen wird. Denn: Diese Auszeichnung ist peinlich. Verliehen wird sie jedes Jahr vom Naturschutzbund (NABU) an eine Persönlichkeit, die nach Auffassung dieser Organisation dem Umweltschutz schadet. Der Name dieses Preises: „Dinosaurier des Jahres 2009“.
NABU-Präsident Olaf Tschimpke begründet die Wahl so: „Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise ist auch Hans-Werner Sinn zurückgekommen. Seitdem verbreitet er hemmungslos seine veralteten Theorien vom alles regulierenden Markt und lässt kaum eine Gelegenheit aus, die moderne Umweltpolitik in der Öffentlichkeit zu
attackieren.“
Bei diesen Attacken erweise sich Sinn als „Dampfplauderer mit egoistischem Sendungsbewusstsein“, der in seinen Büchern, in Artikeln und bei öffentlichen Auftritten Umweltschützer als „grüne Ideologen“ bezeichne. Windräder und Sonnenenergie lehne er ab, statt dessen plädiere er für die „Risiko- und Steinzeittechnologie Atomkraft“.
„Wohin der von Hans-Werner Sinn propagierte Marktradikalismus geführt
hat, haben wir gesehen: geradewegs in die organisierte
Verantwortungslosigkeit in einer globalisierten Finanzwirtschaft“, so
Tschimpke. Die Folgen seien bekannt: „Hunderte Milliarden an Staatshilfen und Millionen von Menschen finanziell ruiniert“.
Hans-Werner Sinn verkenne zudem die wirtschaftspolitische Bedeutung von Zukunftstechnologien, „mit denen innerhalb weniger Jahre allein in Deutschland rund 300 000 neue Jobs geschaffen worden sind“.
Ifo-Präsident bekommt peinliche Auszeichnung
Sie ist aus Zinn gegossen, wiegt 2,6 Kilogramm und stellt eine Riesenechse dar, die wohl kaum auf dem Schreibtisch des Ifo-Präsidenten Hans-Werner Sinn einen Ehrenplatz bekommen, sondern eher ein Schattendasein fristen wird. Denn: Diese Auszeichnung ist peinlich. Verliehen wird sie jedes Jahr vom Naturschutzbund (NABU) an eine Persönlichkeit, die nach Auffassung dieser Organisation dem Umweltschutz schadet. Der Name dieses Preises: „Dinosaurier des Jahres 2009“.
NABU-Präsident Olaf Tschimpke begründet die Wahl so: „Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise ist auch Hans-Werner Sinn zurückgekommen. Seitdem verbreitet er hemmungslos seine veralteten Theorien vom alles regulierenden Markt und lässt kaum eine Gelegenheit aus, die moderne Umweltpolitik in der Öffentlichkeit zu
attackieren.“
Bei diesen Attacken erweise sich Sinn als „Dampfplauderer mit egoistischem Sendungsbewusstsein“, der in seinen Büchern, in Artikeln und bei öffentlichen Auftritten Umweltschützer als „grüne Ideologen“ bezeichne. Windräder und Sonnenenergie lehne er ab, statt dessen plädiere er für die „Risiko- und Steinzeittechnologie Atomkraft“.
„Wohin der von Hans-Werner Sinn propagierte Marktradikalismus geführt
hat, haben wir gesehen: geradewegs in die organisierte
Verantwortungslosigkeit in einer globalisierten Finanzwirtschaft“, so
Tschimpke. Die Folgen seien bekannt: „Hunderte Milliarden an Staatshilfen und Millionen von Menschen finanziell ruiniert“.
Hans-Werner Sinn verkenne zudem die wirtschaftspolitische Bedeutung von Zukunftstechnologien, „mit denen innerhalb weniger Jahre allein in Deutschland rund 300 000 neue Jobs geschaffen worden sind“.
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